Festgeld versus Sparbuch
Schlagkraft: die Verzinsung
Ausdauer: die Laufzeit
In puncto Ausdauer stehen sich die beiden Anlageformen in nichts nach. Das Kapital kann ganz nach Belieben wenige Tage oder mehrere Jahre auf dem Sparbuch verbleiben. Feste Termine oder Fristen sind dabei nicht vorgesehen. Anders beim Festgeld: Hier wird die Laufzeit von vornherein fest vereinbart. Sie reicht von knapp einer Woche bis hin zu zehn Jahren. Anschließend besteht die Option, das Kapital erneut anzulegen, über den gleichen Zeitraum, etwas kürzer oder auch länger, je nachdem, wie der Kunde sich entscheidet.
Beweglichkeit: die Flexibilität
Die Tatsache, dass Festgeld fix angelegt wird und der Sparer während der Laufzeit üblicherweise keinen Zugriff auf sein Kapital hat – es gibt wenige Ausnahmen, bei denen Abhebungen möglich sind, sofern ein Rumpfbetrag bzw. der Mindestanlagebetrag auf dem Festgeldkonto verbleibt –, bringt das Sparbuch wieder nach vorne. Durch den Verzicht auf feste Anlagezeiträume erweist sich Sparbuch als deutlich flexibler. Allerdings gibt es auch hier Einschränkungen, unter anderem bedingt durch die gesetzliche Kündigungsfrist: Monatlich dürfen maximal 2.000 Euro abgehoben werden, ansonsten stellen die Banken Vorschusszinsen in Rechnung. Um das zu vermeiden, muss die Abhebung rechtzeitig angekündigt werden.
Finanzen: Kosten und Steuern
So unterschiedlich sich die beiden Produkte bislang auch präsentieren mögen: Sparbuch und Festgeld kämpfen aus Sicht des Finanzamtes in der gleichen Gewichtsklasse. Die Gewinne unterliegen jeweils der Abgeltungssteuer in Höhe von pauschal 25 Prozent zuzüglich Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer. Weitere Kosten fallen weder bei der Festgeldanlage noch dem Sparbuch an. Eröffnung, Kontoführung und auch die Kündigung, wenn sie fristgerecht erfolgt, sind absolut kostenlos.
Training: der Aufwand
Darüber hinaus verlangen die Anlageklassiker nicht sonderlich viel Aufmerksamkeit und bedürfen auch keiner besonderen Zuwendung. Sobald das Geld investiert bzw. eingezahlt wurde, leistet es brav seine Arbeit und sorgt für den Zinsnachwuchs. Sparer müssen erst aktiv werden, wenn das Geld ausgezahlt werden soll. Beim Sparbuch muss die gesetzliche Kündigungsfrist berücksichtigt werden, beim Festgeld der von der Bank vorgeschriebene Kündigungstermin. In beiden Fällen ist es ratsam, schriftlich zu kündigen. Verpasst man den Termin bei der Festgeldanlage, wird das Kapital erneut angelegt und ist damit längere Zeit unantastbar. Beim Sparbuch verzögert sich die Auszahlung lediglich um ein paar Tage.
Fazit
Sparbuch und Festgeld erweisen sich in unserem Test als grundsolide. Während das Sparbuch mehr Freiräume bietet, weil es flexibler gehandhabt werden kann, punktet das Festgeld bei der Rendite. Für die Festgeldanlage spricht zudem, dass die modernen Varianten erlauben, die Laufzeit nahezu tagesgenau zu steuern. Mit ein wenig Planung lässt sich also sehr genau regeln, wann das Geld wieder zur Verfügung stehend. Den Siegtreffer landet das Festgeld jedoch ganz klar mit den Zinsen: Ausgehend davon, dass Kapital investiert wird, um einen möglichst hohen und im Fall von Festgeld und Sparbuch auch absolut sicheren Gewinn zu erwirtschaften, geht der Titel an das Festgeldkonto.
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