Der Weltspartag - denken Sie an die Zukunft

Der Weltspartag - denken Sie an die Zukunft

Wann haben Sie zuletzt Ihre gesamten Vermögenswerte zusammengerechnet? Nicht erschrecken, es dürfte nur wenige Haushalte geben, die ihr Vermögen auf den Euro genau beziffern können. Rund 83.000 Euro - so hoch ist Ihr Nettovermögen zumindest nach einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung aus dem Februar 2014. Ein durchaus angenehmes finanzielles Polster. Und ein klares Zeichen, dass Sie in der Vergangenheit gut gespart haben.

Leider platzt die Seifenblase schnell, das statistisch ermittelte DIW-Nettovermögen ist nur ein Durchschnittswert. In vielen Haushalten ist das Vermögen niedriger. Sie können aber mehr aus jedem Euro machen - durch das richtige Sparen.

Statt Geld einfach auszugeben, wird es auf die „hohe Kante“ gelegt und wandert in den Sparstrumpf. Eine Tugend, die schon unsere Großeltern geschätzt haben. Und auf deren Generation geht ein besonderer Tag zurück - der Weltspartag. 1924 ins Leben gerufen, ist der Weltspartag (engl. World Savings Day) auf den ersten Moment nicht nur etwas in die Jahre gekommen.

Angesichts aktueller Problemstellungen in den Themenbereichen Sparen, Vermögensbildung und Kapitalanlage könnte man fast versucht sein, von einem Dinosaurier zu sprechen. Die aktuellen Schuldenstatistiken - gerade bei Kindern und Jugendlichen - zeigen aber deutlich, dass Spar- und Finanzerziehung keineswegs ein alter Hut ist, sondern brandaktuell.

Weltspartag - eine Geschichte

Die Wurzeln des Weltspartags liegen in den 1920er Jahren. Der 1. Internationale Sparkassenkongress legte Ende Oktober 1924 den Schlusstag des Kongresses in Mailand als Weltspartag fest. Es ging den Beteiligten darum, das Sparen zur Vermögensbildung der Bevölkerung in Erinnerung zu rufen und auf dessen Bedeutung hinzuweisen. Sparen stand damals für das Hinarbeiten auf einen höheren Lebensstandard. Wer sparte, konnte sich etwas leisten.

Für einige Teilnehmer, beispielsweise aus Deutschland, hatte der Weltspartag ganz besondere Bedeutung. Schließlich hatte man gerade erst Krieg und Hyperinflation überstanden. Ereignisse, die viele Vermögen binnen weniger Jahre vernichtet hatten. Hier musste der Glaube ans Sparen und den Vermögensaufbau erst wieder hergestellt werden. Die Idee, einen Tag im Jahr dem Sparen zu widmen, war allerdings keine Erfindung des Sparkassenkongresses. Vielmehr existierten bereits nationale Vorbilder, beispielsweise in Spanien.

Seit seinen ersten Tagen wird der Weltspartag auch heute noch am 31. Oktober gefeiert - mit einigen Ausnahmen. Länder, in denen der 31. Oktober zu den Feiertagen gehört, begehen das Ereignis am letzten Werktag vor dem Monatsende.

Denn auch heute erinnert der Weltspartag noch an die Ambitionen seiner geistigen Väter von damals, auch wenn sich dessen Bedeutung verändert hat. In einigen Ländern, die den Weltspartag ursprünglich mitgetragen haben, ist heute nur noch wenig davon zu spüren. Ein Beispiel ist Frankreich. Obwohl französische Haushalte durchaus beachtliche Summen auf die hohe Kante legen, spielt der Weltspartag dort heute praktisch keine Rolle mehr. Ganz anders die Situation in Deutschland oder Österreich. Ursprünglich durch die Sparkassenverbände angestoßen, sind inzwischen auch viele der privaten Banken auf den Zug aufgesprungen - und machen die letzte Woche im Oktober kurzerhand zur Weltsparwoche. Richtet man den Blick auf die Schwellen- und Entwicklungsländer, sieht die Situation ganz anders.

In Afrika und Südamerika wird der Weltspartag teilweise erst seit zwei oder drei Jahren gefeiert. Und steht hier vor allem unter dem Stern der Finanzerziehung. Der Grund: In vielen Ländern dieser Kontinente sind weder Sparkonten noch Sparbücher oder vergleichbare Anlageprodukte bekannt. Kapital wird hier noch in Form von Schmuck oder Fremdwährungen im Sparstrumpf gehortet. Es geht beim Weltspartag vor allem darum, durch alle gesellschaftlichen Schichten und Altersgruppen das Sparen zu etablieren. Aus diesem Grund finden in diesen Ländern Ende Oktober Spartage bzw. Sparwochen statt, die vor allem im Kontext der Finanzerziehung stehen und an denen sich staatliche Banken oder Mikrofinanzierungsinstitute beteiligen.

Wie wird der Weltspartag gefeiert?

Der Weltspartag hat Tradition und wird inzwischen in vielen Ländern gefeiert. In Deutschland oder Österreich setzen die Banken vor allem auf Symbole, die von Kindern und Heranwachsenden bevorzugt verstanden und wahrgenommen werden. In dieses Bild passt beispielsweise die Figur des „Sparefroh“, welche zwar in Deutschland entstand, aber besonders in Österreich sehr populär und zum Sinnbild des Weltspartags geworden ist. Aber auch deutsche Banken setzen sehr ähnlich Instrumente ein - wie Comicfiguren, entsprechende Magazine usw.

Pünktlich zum Weltspartag werden daher auch Spardosen, Spielzeug oder Ähnliches verteilt. Auf diese Instrumente setzen Institute aber nicht ausschließlich zum Weltspartag. Auch an den verbleibenden Tagen im Jahr haben Comics in der Finanzerziehung Hochkonjunktur. Ein Beispiel dafür ist das in Österreich verbreitete „Sparefroh-TV“, in dem Geld und dessen Funktionsweise ganz grundlegend erklärt werden.

Weltspartag

Dort, wo der Weltspartag erst seit einigen Jahren eine Rolle spielt, sehen die Feierlichkeiten anders aus. Beispielsweise wird der World Thrift Day in Burundi von Aktionen wie Wettkämpfen oder Verlosungen begleitet. Geschenke in Form von Stiften oder Shirts gehören genauso dazu. In anderen Ländern, wie etwa Mexiko, wird der Weltspartag in Kampagnen eingebunden, die sich über eine ganze Woche erstrecken und zum Beispiel Schulungen beinhalten. Dabei wird der Bevölkerung unter anderem vermittelt, wie Haushaltsbücher im finanziellen Alltag helfen oder die richtige Bank gefunden wird.

Weltspartag - warum ist Finanzerziehung so wichtig?


Am Weltspartag geht es offensichtlich nicht einfach nur um den Euro im Sparschwein. Der World Savings Day spielt vor allem im Rahmen der Finanzerziehung eine Rolle. Warum ist diese gerade für Familien mit Kindern so wichtig? Der Blick auf die Schuldnerstatistiken beantwortet diese Frage eigentlich schon. Die Gruppe der unter 20-Jährigen gehörte im Jahr 2004 im Creditreform Schuldneratlas mit 2,84 Prozent zu den Schlusslichtern bei den betroffenen Altersgruppen. Aktuell haben die Kinder und Jugendlichen beim Schulden machen nicht nur aufgeholt. Seit 2011 ist die Altersgruppe unter 20 Jahre auf Platz 3 angekommen - und macht mehr Schulden als die Altersgruppe zwischen 40 bis 49 Jahre.

Und wer Schulden macht, muss diese auch zurückzahlen. Jeder Euro, der in Zins und Tilgung fließt, fehlt aber zum Sparen für den Start ins eigene Leben oder die tägliche Lebenshaltung. Die Ursache für das Zuschnappen der Schuldenfalle bei Kindern und Jugendlichen können Handyverträge sein, die zum Problem werden. Eine gescheiterte Finanzerziehung gehört aber auch zu den Gründen, warum Kinder zu Schuldnern werden können. Der Weltspartag sollte vor diesem Hintergrund auch in Deutschland kein Tag sein, an dem einfach die Spardose zur Bank getragen wird. Der Weltspartag ist vielmehr ein Datum, das zum Nachdenken anregen soll - auch Sie als Eltern.

Gerade die Finanzerziehung muss im Elternhaus eine wichtige Rolle spielen. Und sich vor allem technischen Entwicklungen und dem neuen Verständnis zum Geld anpassen. Münzen und Geldscheine nehmen in ihrer Bedeutung immer stärker ab. Buchgeld wird dagegen nicht nur immer wichtiger. Für viele Elektronische Dienstleistungen, wie SMS oder MMS, Telefongespräche oder Apps-Käufe, kann der Nachwuchs „virtuell“ bezahlen. Die Quittung folgt in Form der Telefonrechnung auf dem Fuße, nicht selten in Höhe von mehreren hundert Euro. Genau aus diesem Grund müssen Eltern den Aspekt Finanzerziehung nicht nur zum Weltspartag aus dem Hut zaubern. Den Umgang mit Geld zu vermitteln ist eine Aufgabe, der sich Familien täglich stellen müssen.

Weltspartag - das Nachdenken über die eigenen Finanzen

Weltspartag, Sparwochen, Kinderkonto und Sparbuch - Ende Oktober überschlagen sich Banken mit vollmundigen Versprechen, dass sich Einzahlungen auf Sparkonten rechnen und schon die Kleinsten nicht früh genug damit anfangen können. Speziell Kinder und Jugendliche gehören am Weltspartag zur Hauptzielgruppe der Banken. Deutlich sichtbar wird dies an den Instrumenten, mit denen Banken zu punkten versuchen. Comicfiguren, Plüschtiere und Sparschweine sind beliebt, um kleine Sparer in die Filialen zu locken.

Den Eltern macht man die Sparanlagen der Institute mit einem Zinsbonus oder anderen Bonusaktionen bei den Konditionen schmackhaft. Es entsteht fast der Eindruck, dass der Weltspartag in erster Linie zum Geld einsammeln genutzt wird. Allerdings setzen nicht alle Banken auf knallbunte Werbestrategien für ihre Sparkonten. Diverse Privatbanken nehmen den Weltspartag zum Anlass für die Veröffentlichung von Studien zum Sparverhalten. Andere Institute verzichten ganz auf den Weltspartag.

Abseits der bunten Broschüren und vollmundigen Versprechen ist der Weltspartag aber auch heute noch vor allem eines - ein Tag, an dem Sie über die eigenen Finanzen nachdenken sollten und wie sich der Umgang mit Geld den Kindern vermitteln lässt. Ganz wichtig für Sie als Eltern ist noch eine andere Frage, auf die Banken ihre Kunden am Weltspartag stoßen: Wie lässt sich für Kinder ein sinnvoller Vermögensaufbau betreiben, der Zinsen erwirtschaftet, gleichzeitig aber auch auf Sicherheit setzt.

Für Fragen rund um den Weltspartag stand uns Fr. Dr. Annabel Oelmann, Finanzexpertin der Verbraucherzentrale NRW, in einem Interview "Rede und Antwort".

Festgeldvergleich.org: Am 30. Oktober ist Weltspartag. Dieser wurde im Jahre 1924 ins Leben gerufen. Ist dieser Tag aus heutiger Sicht überhaupt noch sinnvoll oder ist der Tag, der dem Sparen gewidmet wird, längst überholt?

Frau Dr. Annabel Oelmann: „Den Tag würde ich keinesfalls als überholt bezeichnen, weil das Sparen heute genauso wichtig ist wie früher. Wer nicht spart, lernt auch nicht, konsequent auf ein bestimmtes Ziel hinzuarbeiten. Das gesamte Einkommen in den Konsum zu stecken und sich gar bestimmte Zusatzwünsche über Kredite zu finanzieren, mag für den Moment verlockend sein. Wer aber nicht nur die heutige Situation betrachtet, sondern auch sein weiteres Leben finanziell planen will, wird erkennen, dass es ohne Konsumverzicht und damit ohne Sparen nicht geht. Insofern ist es gut, die Menschen am Weltspartag daran zu erinnern.“

Festgeldvergleich.org: Der „Sparefroh“ aus Österreich ist ein Maskottchen des Weltspartags. Wird in anderen Ländern auf ähnliche Figuren gesetzt und wird der Weltspartag rund um den Globus oder nur in Europa gefeiert?

Frau Dr. Annabel Oelmann: „Historisch gesehen ist der Weltspartag auf die Sparkassenorganisation zurückzuführen, genauer gesagt auf den ersten internationalen Sparkassenkongress. Heutzutage machen aber nicht nur Sparkassen, sondern auch Genossenschaftsbanken und Privatbanken am Weltspartag mit. Den Weltspartag gibt es nicht nur in Deutschland, sondern in vielen europäischen Ländern. An dem Tag gibt es zum Beispiel Spardosen oder Stifte, Plüschtiere, Figuren oder andere kleine Geschenke für die Kinder. Bei einigen Instituten oder in bestimmten Regionen gibt es auch bestimmte Maskottchen. Ich wüsste jetzt aber nicht, dass wir ein Maskottchen für ganz Deutschland hätten.“

Festgeldvergleich.org: Viele Banken werben mit Comicfiguren, kleinen Geschenken oder Ähnlichem um die Gunst der jüngsten Sparer. Aus Sicht der Eltern wirkt das Ganze so, als ginge es nur ums Einsammeln von Geld. Was halten Sie persönlich von dieser Sichtweise?

Frau Dr. Annabel Oelmann: „Prinzipiell ist es vernünftig, wenn Verbraucher Handlungen der eigenen Bank oder Sparkasse hinterfragen. Es ist in der Tat richtig, dass Kreditinstitute den Weltspartag auch nutzen, um neue, junge Kunden zu gewinnen und sich im Markt zu positionieren. Trotzdem sollten Eltern die Intention des Weltspartags in den Fokus stellen – und der soll nicht zuletzt den Kindern die Bedeutung des Sparens nahe bringen. Wer von klein auf lernt, dass Sparen wichtig ist, kommt im Zweifel als Erwachsener mit seinen Finanzen besser klar.“

Festgeldvergleich.org: Am Weltspartag geht es um Vermögensbildung - speziell für Kinder. Was können Sie Eltern empfehlen, die für ihren Nachwuchs sparen wollen, von der Fülle verschiedener Sparoptionen aber schlicht überfordert werden.

Frau Dr. Annabel Oelmann: „Wenn Kinder selbst den Umgang mit Geld lernen sollen, ist das gute alte Sparbuch oder alternativ ein Tagesgeldkonto völlig ausreichend. So können die Kinder erkennen, wie das mit den Zinsen funktioniert. Wenn Eltern für die Kinder regelmäßig sparen wollen, kommen, abhängig vom Alter des Kindes und der Risikobereitschaft der Eltern, Banksparpläne oder Fondssparpläne in Betracht. Bei Einmalbeträgen auch Sparbriefe oder sichere Anleihen. Mehr Informationen finden Sie in dem kostenlosen Flyer "Sparen für die Kleinen" in ihren Beratungsstellen der Verbraucherzentrale NRW.“

Festgeldvergleich.org: Kinder und Jugendliche tauchen in den Schuldnerstatistiken immer häufiger auf. Kennen Sie Gründe, warum gerade in dieser Altersgruppe den Betroffenen die Kontrolle über ihre Finanzen entgleitet?

Frau Dr. Annabel Oelmann: „Hier spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Erstens kommt das bargeldlose Zahlen immer mehr in Mode. Dies hat unbestritten Vorteile, in diesem Punkt aber einen bedeutenden Nachteil: Wer bargeldlos zahlt, kann oft schwerer den Wert des Geldes einschätzen. Gerade für Kinder ist es wichtig, den Umgang mit und den Wert des Geldes über das Taschengeld zu lernen. Zweitens darf man nicht vergessen, dass die heutigen Jugendlichen ständig aggressiver Werbung ausgesetzt sind, die Digitalisierung und die technische Neuerung ständig an Tempo zunehmen. Drittens geht der Wunsch, sich in der eigenen Altersgruppe zu positionieren, oft über Äußeres und den Besitz. Schnell zu bekommende Kredite, Null-Prozent-Finanzierungen und intransparente Vertragsbedingungen tun ihr übriges, dass gerade junge Menschen gefährdet sind.“

Festgeldvergleich.org: Haben Sie Tipps, wie Eltern das Thema Finanzerziehung gegenüber ihren Kindern am besten in Angriff nehmen können? Gerade die wachsende Bedeutung des Buchgelds scheint an dieser Stelle ja zum Problem zu werden.

Frau Dr. Annabel Oelmann: „Das Wichtigste ist, dass Kinder den Wert des Geldes schätzen lernen. Sie müssen zunächst beim wöchentlichen und später beim monatlichen Taschengeld von klein auf lernen, mit ihrem Geld hauszuhalten. Mein Tipp: Zahlen Sie das Taschengeld regelmäßig und pünktlich, damit sich Ihr Kind darauf einstellen kann. Zum Lernprozess gehört auch, dass sie für größere Ziele einen längeren Zeitraum sparen müssen. Diesen Lernprozess bewältigen sie natürlich besser, wenn die Eltern es ihnen selbst vorleben.“

Festgeldvergleich.org: Vielen Dank Frau Dr. Oelmann, dass Sie sich die Zeit für ein Interview mit uns genommen haben.

Dr. Annabel Oelmann
Dr. Annabel Oelmann
Finanzexpertin
© Verbraucherzentrale NRW
Frau Dr. Annabel Oelmann - Wirtschaftsjuristin - hat sich voll und ganz dem Verbraucherschutz verschrieben und ist seit 2009 Leiterin der Gruppe Finanzdienstleistungen der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Zu den Themenschwerpunkten ihres täglichen Engagements für den Verbraucherschutz gehören der Zahlungsverkehr, Geldanlagen, die Altersvorsorge sowie Immobilienfinanzierung und Versicherungen. Zugute kommen ihr dabei auch praktische Erfahrungen, die Frau Dr. Oelmann während ihrer Zeit als Bankkauffrau gesammelt hat. Durch die verschiedenen Stationen ihres beruflichen Werdegangs, über die FH Osnabrück und das Forschungsinstitut in Nürnberg bis zur Promotion über Direktinvestitionen der deutschen Automobil- und Maschinenbauindustrie, ist Frau Dr. Oelmann zu einer Finanzexpertin geworden, die in den Medien immer wieder für den Verbraucherschutz eintritt.


Sparen mit und für Kinder

Kinder brauchen Aufmerksamkeit und Fürsorge. Über den Alltag hinaus sollten Eltern immer weiter denken. Gerade im Hinblick auf die finanzielle Zukunft ist der Umgang mit Geld entscheidend. Es kann bereits früh mit den ersten Schritten begonnen werden - durch das Füttern eines Sparschweins und gemeinsames Einkaufen. Wie Sie Kindern den Umgang mit Geld spielerisch noch vermitteln können, erfahren Sie in unserem Ratgeber „Sparen für Kinder – Tipps wie es richtig geht“.

Ein zweiter Punkt betrifft das aktive Sparen. Eine Spardose ist sinnvoll, um das Sparen gemeinsam zu üben. Was passiert aber mit den großen und kleinen Zuwendungen, die Kinder zum Geburtstag, zu Weihnachten oder zu Konfirmation und Firmung erhalten? Geld, das Sie als Eltern durchaus in den Sparstrumpf stecken können. Diese Form des Sparens ist mittlerweile deutlich aus der Mode gekommen. Vielmehr erreichen Sie durch das aktive Sparen - etwa in Form eines Sparplans oder Festgeldkontos.

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Wichtig ist hier einerseits eine stimmige Rendite. Der Sparzins muss Inflation und Steuern ausgleichen können. Sicherheit für die Sparanlage der Kinder ist allerdings genauso wichtig (Tipp: Weitere Informationen finden Sie in unserem Ratgeber Geldanlagen und deren Sicherheiten). Gerade die letzten Jahre haben deutlich gezeigt, dass Geldanlagen durchaus riskant sein können, wenn auf das falsche Pferd gesetzt wird. Das Problem: Diese Erkenntnis lässt sich im Alltag nicht ohne Weiteres umsetzen.

Zinssparen oder Geld anlegen?

Gerade die aktuell anhaltende Niedrigzinspolitik macht das Sparen schwer. Wie spart man also richtig? Um in den Genuss der gesetzlichen Einlagesicherung zu kommen, bleiben nur Bankeinlagen. Mit einem Tagesgeldkonto, auf das monatlich kleine Summen eingezahlt werden, lässt sich der erste Schritt in Angriff nehmen. Über einen Zeitraum von zwei bis drei Jahren sammelt sich soviel Kapital an, dass ein Umschichten in Sparanlagen mit fester Laufzeit Sinn macht. Hier ist der Sparzins - in Abhängigkeit von der Laufzeit - meist deutlich höher als im Vergleich zur zeitlich unbefristeten Einlage.

Zu den bekannten Beispielen gehört das Festgeldkonto. Der Vorteil: Durch die feste Verzinsung müssen Sie sich bis zum Ablauf keine Gedanken um die Sparanlage mehr machen. Aber auch Sparpläne mit Laufzeitbonus sind für das Sparen durchaus interessant. Die Grundverzinsung ist hier zwar relativ niedrig. Je länger Sie aber in die Anlage einzahlen, umso höher wird der Zinsbonus. Diese als sehr sicher eingestuften Anlageformen werden heute vor allem dann empfohlen, wenn die Kapitalsicherheit eine große Rolle spielt. Einige Eltern spielen mit dem Gedanken, Geld in Fonds, Aktien oder gar Versicherungen zu investieren.

Hier ist ein gesundes Maß Skepsis angebracht - auch wenn man versucht, Ihnen diese Optionen schmackhaft zu machen. Gerade Sparprodukte, die auf börsennotierte Werte setzen, beinhalten Verlustrisiken, die im Ernstfall Sie als Sparer zu tragen haben. Dies gilt beispielsweise für Aktien oder Fonds. Wer hier investieren will, muss unbedingt Strategien wie eine hohe Diversifikation in Verbindung mit entsprechenden Laufzeiten im Hinterkopf behalten und sich mit der Geldanlage intensiv beschäftigen.

Beim Sparen für Ihren Nachwuchs macht es Sinn, die Börsenoption nur für einen Teil des zur Verfügung stehenden Kapitals zu ziehen. Die Eltern immer wieder gern angebotenen Ausbildungsversicherungen sind dagegen selten der große Wurf. Besonders die Abschlusskosten gehen zulasten der Rendite. Zumal die Ertragschancen - aufgrund der rechtlichen Vorgaben für die Versicherer - nicht unbedingt hoch sind.

Wichtig: Beachten Sie, dass beim Sparen über Fonds und Versicherungen zusätzliche Kosten anfallen können, etwa für den Kauf der Fondsanteile  (Weitere Informationen dazu liefert Ihnen unser Ratgeber Fondssparplan). Geld, das letztlich für die Sparbemühungen rund um den Nachwuchs nicht mehr zur Verfügung steht.

Jeder Tag ist ein Weltspartag

2014 fällt der Weltspartag auf einen Donnerstag. Wer am 30. Oktober mit offenen Augen durch die Innenstädte geht, wird sie wieder entdecken - Plakate und Broschüren, die genau aus diesem Anlass für Sparprodukte werben. Oft hetzt man unaufmerksam daran vorbei. Gerade als Eltern ist es sinnvoll, über dieses Thema in Ruhe nachzudenken. Denn Weltspartag heißt nicht, dass Sie einfach nur das Sparschwein Ihrer Kinder in die Bankfiliale tragen. Vielmehr geht es hier darum, sich auf eine Tugend zu besinnen. Auch wenn sich jede Anschaffung heute auf Raten finanzieren lässt - wer sich ohne schlechtes Gewissen etwas leisten will, muss sparen.

Eine Einstellung, die man am Weltspartag seinen Kindern vermittelt - und am besten an jedem Tag im Jahr. Denn für die Finanzerziehung ist nicht nur Platz an einem Tag im Jahr. Für Ihre Kinder und das Erlernen des Umgangs mit Geld, ist jeder Tag ein Weltspartag. Eltern gehen am besten mit gutem Beispiel voran, durch Sparsamkeit und eine überlegte Haushaltsführung.

Bild Sparschwein mit Weltkugel © John Gomez - Fotolia.com




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