Alternative Investments – Goldgrube oder verbranntes Geld?

Alternative Investments – Goldgrube oder verbranntes Geld?

Geld investieren, einen Ertrag erwirtschaften und damit das eigene Vermögen vermehren - diesen Idealfall haben Anleger und Sparer vor Augen, wenn es um das Thema Geldanlage geht. Aus der Sicht vieler Laien ein in sich schlüssiger Anspruch. Kapitalanleger, die bereits seit Jahren Teile ihres Vermögens an den Finanzmärkten anlegen, haben andere Erfahrungen machen müssen. Besonders mit Beginn der internationalen Finanz- und Schuldenkrise ist in manchen Haushalten Ernüchterung eingekehrt. Klassische Anlagesparten und -instrumente, wie Anleihen, Investmentfonds oder Aktien haben in der Vergangenheit turbulente Zeiten erlebt.

 

Gerade bei Bankwerten mussten einige Depots erhebliche Verluste hinnehmen. Aber auch gegenüber den lange als sicher geltenden Staatsanleihen, sind private Investoren zunehmend skeptischer geworden. Ein Grund sind die Probleme im südlichen Europa oder ein immer weiter wachsender Schuldenberg in den USA. Angesichts der latenten Krisenstimmung werden Anleger zunehmend skeptischer gegenüber klassischer Investments, Alternativen sind stärker in den Fokus gerückt.

Unter dem Begriff der alternativen Geldanlagen sind zwischenzeitlich verschiedene Investments bekannt geworden. Sie als Anleger müssen hier aber sehr genau hinschauen. Der Grund: Der Begriff des alternativen Investments im wirtschaftstheoretischen Kontext befasst sich mit Anlageformen wie:

 

  •  Hedgefonds
  •  Private Equity & Venture Capital oder
  •  Rohstoffen und Währungen.

 

Die hier gehandelten Anlageformen sind hochkomplex und durch ein erhebliches Risikopotenzial gekennzeichnet. Alternative Investmentklassen aus diesen Bereichen haben teilweise sogar spekulativen Charakter.

 

Alternative Investments, welchen sich viele Klein- und Privatanleger derzeit zuwenden, beschreiben eigentlich etwas anderes. Es geht darum, neue Anlagewege und -bereiche für das Kapital zu finden. Gängige Beispiele sind Einlagen in Projekte aus dem Sektor der erneuerbaren Energien, Investments im Immobiliensektor, der Kunsthandel, die Geldanlage in Oldtimern oder eine Konzentration auf nachwachsende Rohstoffe wie den Wald. Es geht vielen Anlegern darum, Geld in Sachwerte zu transferieren, die aus ihrer inneren Substanz heraus eine gewisse Werthaltigkeit besitzen und so ein sicheres Investment garantieren sollen. Sparer wollen sich auf diese Weise vom Auf und Ab der Kapitalmärkte abkoppeln. Schwankende Indizes als Basiswerte - etwa für Investmentfonds - machen die Anlagen riskant. Ein Wald oder Windrad soll dagegen kontinuierlich Erträge erwirtschaften, an denen Sie als Anleger partizipieren.

 

Wer sich mit dem Thema alternativer Geldanlagen beschäftigt, muss daher eine Trennung zwischen Wirtschaftstheorie und gelebter Investmentpraxis vornehmen. Generell gilt aber für beide Zweige: Nur wer die Investition versteht, Risiken kennt, und das Portfolio entsprechend aufbaut, kann Verluste vermeiden. Denn so ganz ohne Verlustgefahr - wie gern suggeriert - sind auch alternative Investments nicht.



10 Tipps, an denen sich dubiose Investments erkennen lassen



Offenheit schafft Vertrauen. Informiert der Emittent über Risiken, die in seiner Anlage stecken, oder lässt er Sie als Kapitalgeber darüber im Dunkeln? Wird konkreten Fragen im Beratungsgespräch ausgewichen, ist Skepsis angebracht.

Hohe Gewinne - kein Risiko. Wer Sie mit genau diesem Versprechen ködern will, ist ein Kandidat, der auf die Bretter geschickt werden sollte. Warum? Bei den Kapitalanlagen gelten einige Grundsätze als Mantra, unter anderem das Credo: Je höher der Zins, umso größer das Risiko. Entweder ist das Renditeversprechen an den Haaren herbeigezogen oder man verschweigt Ihnen Risiken.

Sie müssen sich entscheiden - und zwar schnell. Zwar heißt ein Sprichwort: Der frühe Vogel fängt den Wurm. Beim Thema Kapitalanlage dürfen Sie sich mit einer Entscheidung aber ruhig etwas Zeit lassen. Baut Ihr Gegenüber Druck auf oder besteht auf einer schnellen Entscheidung, müssen Sie sich einige Fragen stellen - und schalten am besten einen Gang zurück.

Drum prüfe, wer sich bindet. Viele Haushalte kaufen Autos, Unterhaltungselektronik oder Mobiliar erst dann, wenn sie alle Funktionen getestet und Erfahrungsberichte gelesen haben. Wer sein hart erarbeitetes Vermögen investieren will, sollte genauso denken. Vertrauen Sie nicht einfach der Selbstdarstellung der Anbieter, sondern stellen Recherchen an. Wie sehen die Erfahrungen anderer Anleger aus? Geht es dem Unternehmen vor allem um Imagepflege? Wie haben dessen Projekte bisher abgeschnitten. Vielleicht fallen Ihnen hier ja erste Ungereimtheiten auf.

Viel Lärm um Nichts. Gerade unseriöse Anbieter sind bekannt für hohe Werbebudgets und bunte Broschüren, in denen überdurchschnittliche Renditen versprochen werden. Von den Risiken der Anlagen ist hier meist wenig bis nichts zu lesen. Halten Sie eine solche Broschüre in den Händen oder werden auf entsprechende Internetseiten gelockt, können Sie das Gelesene ruhigen Gewissens wieder vergessen.

Erst verstehen, dann investieren. Eine alte Investmentweisheit besagt, dass das Kapital nur in Anlageinstrumente fließt, die man als Anleger auch verstanden hat. Als Laie einfach Kapital in Oldtimer anzulegen ist vor diesem Hintergrund genauso falsch wie der Griff zur Kunst, wenn man sich mit dem Kunstmarkt bisher noch nie auseinandergesetzt hat. Verstehen heißt aber auch, dass Anbieter einen Einblick in ihr Geschäftsmodell ermöglichen. Bleiben wichtige Details im Dunkeln, haben Sie mindestens einen Grund, um skeptisch zu sein.

Kontaktaufnahme per Telefon, Fax oder E-Mail. Viele Haushalte kennen sie - E-Mails in gebrochenem Deutsch oder Englisch, die einen Millionengewinn aus verwaisten Konten versprechen. Dass die sogenannte Nigeria-Connection dahintersteckt, ist inzwischen bekannt. Aber auch Aktientipps und Anlageempfehlungen, die Sie auf diesem Wege erreichen, müssen die Alarmglocken schrillen lassen. Und der Anruf eines unbekannten Anbieters - das „Cold Calling“ - ist in Deutschland sogar verboten.

Eine Kapitalanlage kann sich anders entwickeln als erwartet. Um Kapital vor dem Totalverlust zu sichern, bleibt dann nur der schnelle Ausstieg. Lässt der Anbieter Sie darüber im Unklaren, sind Ausstiegsklauseln nicht schlüssig formuliert, oder sieht die Situation sogar so aus, dass Sperrklauseln das Geld im schlimmsten Fall an die Investition ketten, ist Vorsicht angebracht.

Das Kapital wandert ins Ausland. Bei vielen Anlegern haben hohe Renditeversprechen eine besondere Wirkung - sie öffnen das Portemonnaie, der gesunde Menschenverstand bleibt auf der Strecke. Gerade wenn das Kapital auf Konten im Ausland wandern soll, müssen Sie skeptisch sein. Erfahrungen der Vergangenheit zeigen immer wieder, dass dahinter häufiger Schneeballsysteme oder andere dubiose Geschäfte stecken können - und Sie letztlich das Geld verlieren.

Sicherheit geht immer vor. Privatanleger haben keinen Euro zu verschenken. Achten Sie darauf, wie Ihr Kapital abgesichert wird - ob es etwa einer Einlagensicherung unterliegt oder andere Garantien zumindest die Gefahr Totalverlust verringern. Holen Sie bei Zweifeln vorab über BaFin oder Verbraucherverbände Informationen zu angebotenen Investments ein. So erfahren Sie meist schnell, wie seriös die Kapitalanlage tatsächlich ist.


 

Alternative Investments - welche Möglichkeiten haben Anleger

 

Gehören Sie zu den Privatanlegern, die in letzter Zeit von den Finanzmärkten enttäuscht sind? Dann befinden Sie sich in guter Gesellschaft. Eine wachsende Zahl an Haushalten ist nicht nur skeptisch in Bezug auf Anlageprodukte, auch die Beratung seitens Banken und Finanzdienstleistern wird zunehmend hinterfragt. Parallel zu dieser Entwicklung tauchen immer wieder Medienberichte auf, in denen es um alternative Optionen für Geldanlagen und deren Potenziale geht. Bei vielen Sparern wird so erst das Interesse geweckt. Grundsätzlich lassen sich die hier behandelten alternativen Investments verschiedenen Gebieten zuordnen, und zwar:

 

  •  erneuerbaren Energien (Windkraft- oder Solarprojekte),
  •  Rohstoffe (Edelmetalle, Lebensmittel, Wald oder Ähnliches),
  •  Immobilien und
  •  Kunst- sowie Sammelobjekten (Oldtimer, Gemälde, Münzen).

 

Diese vier großen Gruppen spiegeln aber längst nicht alle Optionen wider. Regelmäßig werden neue Instrumente alternativer Geldanlagen ins Spiel gebracht - wie Investments in den Bildungserfolg angehender Akademiker. Das Problem: In verschiedenen Bereichen ist der mittel- bis langfristige Erfolg des Investments weder empirisch messbar noch transparent darstellbar. Zusätzlich entziehen sich verschiedene Anlagezweige einer zentralen Kontrolle, wie sie etwa am Kapitalmarkt (im Rahmen der Überwachung durch die BaFin) üblich ist. Wie sieht die Situation für einzelne Investmentklassen im Detail aus?

 

Grundsätzlich bieten die einzelnen Anlagezweige verschiedene Methoden, wie Sie von günstigen Wertentwicklungen profitieren können. Gerade in den Gebieten Kunst, Immobilien und Oldtimern liegen Direktinvestitionen (also der konkrete Erwerb des Investmentgutes) auf der Hand. Gewinne werden hierbei durch die Differenz zwischen Kauf und Verkauf erzielt.

Die Herausforderung: Sie als Anleger müssen die Preisentwicklung zutreffend einschätzen, um Gewinne zu erzielen. Gerade bei langfristigen Engagements mitunter schwierig. Hinzu kommt als weiteres Problem die Kapitalbindung, bei Direktinvestitionen ist ein schneller Ausstieg schwer bis unmöglich.
 
 

Parallel dazu hat der Kapitalmarkt inzwischen weitere Instrumente entwickelt, mit deren Hilfe Sie von diesen alternativen Anlagebereichen profitieren. Fondsgesellschaften sammeln Kundengelder ein (entweder als offener oder geschlossener Fonds), um beispielsweise am Kunstmarkt zu partizipieren. Zusätzlich lassen sich in den einzelnen Gebieten durch Zertifikate, ETFs, Unternehmensbeteiligungen (Aktien) und Anleihen klassische Anlageinstrumente für alternative Investmentgeschäfte nutzen. Als Privatanleger muss Ihnen eines aber klar sein: Langfristig erfolgreich werden Sie Kapital nur dann platzieren, wenn Sie jede einzelne Anlageklasse auch verstanden haben.

 

Oldtimer - mehr als Rost und alter Lack

 

Geldanlage in OldtimerOldtimer galten lange als „schrulliges“ Hobby. Wer pflegt schon gern Autos, die teilweise doppelt so alt wie der Besitzer sind? 10,9 Mio. US-Dollar, die ein Ferrari 250 GT California Spider SWB auf einer Auktion 2008 erzielte, machen deutlich, welches Potenzial in diesem „Hobby“ steckt. Oldtimer erreichen heute unter Liebhabern teilweise stolze Summen und realisieren so einen erheblichen Wertzuwachs. Dass in die Jahre gekommene Automobile ihren früheren Besitzern Freude bereiten, belegen nicht nur solche „Einzelschicksale“. Der Deutsche Oldtimer Index kennt seit 2003 nur eine Richtung - nach oben. Lag der Index 2003 bei noch 1.104 Zählern, kletterte er seitdem auf 2.023 Punkte und hat sich damit fast verdoppelt. Gründe, warum eine wachsende Zahl von Anlegern sich für Oldtimer interessiert. Inzwischen bestätigen sogar Branchenkenner die Aussage, dass Classic Cars zunehmend zum Magneten für Geld werden.

 

 

Jahr

 

Deutscher Oldtimer Index (DOX)

 

Veränderung zum Vorjahr (in %)

 

2003

 

1.104

 

1,28

 

2004

 

1.190

 

7,79

 

2005

 

1.215

 

2,10

 

2006

 

1.430

 

17,70

 

2007

 

1.511

 

5,66

 

2008

 

1.680

 

11,18

 

2009

 

1.732

 

3,10

 

2010

 

1.776

 

2,54

 

2011

 

1.941

 

9,29

 

2012

 

2.023

 

4,22

 

Entwicklung des Deutschen Oldtimer Index seit 2002 (Quelle: Verband der Automobilindustrie e. V. (VDA))

 

Mit Oldtimern Geld verdienen

 

Anders als klassische Kapitalanlagen, die in der Regel über Zinsen oder Dividenden Erträge abwerfen, sind es bei Oldtimern in erster Linie die Verkaufserlöse. Erst wenn Sie einen Oldtimer verkaufen, erzielt dieser - im optimalen Fall - einen Gewinn. Das Problem: Welcher Ertrag unterm Strich herauskommt, wird von diversen Faktoren beeinflusst. Oldtimer bzw. deren Wert lebt auf der einen Seite vom persönlichen Geschmack des Käufers. Fahrzeuge, die im Vorjahr Höchstpreise erzielt haben, können dieses Jahr deutlich schlechter Abnehmer finden.

 

Veränderungen in der Nachfrage sind aber nur eine Einflussgröße. Wer bei den Preisen und Wertsteigerungen mitspielen will, braucht Fahrzeuge in hervorragender Qualität (ohne nachträgliche Anbauten, Ausbesserungen oder Veränderungen). Kurz: Die Fahrzeuge müssen in einem Topzustand sein.

 

Einfach einem Oldtimer in der Garage beim Wertzuwachs zusehen - wer es sich so einfach vorstellt, wird eine Überraschung erleben. Neben den Anschaffungskosten müssen die Automobile nicht nur gepflegt werden. Häufig steckt der Teufel im Detail und macht eine fachmännische Restaurierung nötig. Wollen Sie einen Oldtimer darüber hinaus fahren, brauchen Sie Benzin und natürlich eine Versicherung. Das Investment Oldtimer verursacht Kosten, die vom Verkaufserlös abgezogen werden müssen. Zumal ein Aspekt hinzukommt: Oldtimer kaufen und verkaufen ist ein Geschäft, das sich mitunter erst nach Jahren rechnet.

Um hier zu bestehen, braucht es neben dem nötigen Einstiegskapital auch eine Portion Know how - um die Qualität und das Potenzial einzelner Fahrzeuge beurteilen zu können. Zumal Experten in der Vergangenheit eine mehr oder minder beunruhigende Erfahrung machen - die Preise für Oldtimer scheinen etwas langsamer zu steigen, was als Sättigung des Marktes gedeutet wird.

 

Oldtimer - Anlageform für Experten

 

Classic Cars können erhebliche Verkaufserlöse erzielen. Als Laie darf man sich von einzelnen Auktionsergebnissen allerdings nicht täuschen lassen, es handelt sich um einen ausgewählten Kreis von Oldtimern, die mitunter noch eine bewegte Geschichte verbindet, und eine Momentaufnahme des Marktes. Generell ist eine Anlage in diesem Umfeld eher für Technikexperten geeignet, die auf ihr Kapital auch über einen längeren Zeitraum verzichten können. Der Grund: Nicht jeder Oldtimer lässt sich bei Bedarf schnell gewinnbringend zu Geld machen - es ist Geduld gefragt. Gerade bei Classic Cars kann es Jahre dauern, bis Sie die Früchte Ihrer Geduld in den Händen halten.

 

Die fünf teuersten Oldtimer der Welt (Quelle: Classic-Tax):

 

Modell

 

Baujahr

 

Verkaufserlös

 

Mercedes-Benz W196

 

1954

 

29,65 Mio. US-Dollar

 

Ferrari 250 Testa Rossa

 

1957

 

16,40 Mio. US-Dollar

 

Ferrari 340/375MM Competizione

 

1953

 

12,80 Mio. US-Dollar

 

Ferrari 250 Testa Rossa

 

1957

 

12,20 Mio. US-Dollar

 

Mercedes-Benz 540K Spezial Roadster

 

1936

 

11,77 Mio. US-Dollar

 

 

Und wie in vielen Anlageklassen gilt auch hier - wer günstig einkauft, hat einfach mehr im Portemonnaie. Bevor ein Auto wirklich zum Oldtimer wird, braucht es Jahre, in denen es ein Dasein als erschwinglicher Youngtimer fristet. Genau hier ist ein günstiger Zeitpunkt, um in den Markt einzusteigen. Mit etwas Pflege, dem einen oder anderen Euro fürs Restaurieren und einem Dach überm Kopf wird aus dem Youngtimer, der heute vielleicht 10.000 Euro wert ist ein Oldtimer mit einem Wert von 30.000 Euro (und mehr). Entscheidend ist, dass die Fahrzeuge in einem gepflegten Zustand gehalten werden, wenig gelaufen sind und es sich um keine Modelle mit Fehlfarben handelt. Das alternative Investment Oldtimer ist aus den genannten Gründen eher Personenkreisen zu empfehlen, die beruflich oder aus ihrem Hobby heraus mit Autos zu tun haben. Wer als Laie unbedingt einsteigen will, sollte zumindest einen Sachverständigen zurate ziehen. Bezüglich der Anlagesumme sind Startbeträge zwischen 10.000 Euro bis 20.000 Euro zwar realistisch, insgesamt sollten Classic Cars als Anlage am Gesamtportfolio einen Anteil von zehn Prozent aber nicht überschreiten.

 

Rohstoffe - Gold, Weizen, Kaffee und Co.

 

Geldanlage in RohstoffeRohstoffe tauchen im Zusammenhang mit alternativen Geldanlagen fast immer auf. Häufig denken Anleger hier an Gold, Silber oder Platin. Aber auch Kaffee, Holz, Kakao oder Kautschuk sind interessante Investmentoptionen. Bei den alternativen Investments nehmen Rohstoffe eine besondere Stellung ein. Einerseits aufgrund des hohen Bekanntheitsgrades (zum Beispiel gilt Gold nach wie vor als inflationssicheres Investment), auf der anderen Seite vor dem Hintergrund, dass Rohstoffe gewissermaßen eine Mischung aus traditionellem Investmentansatz und alternativer Geldanlage darstellen.

Anders als reine Sachwertinvestitionen, die beispielsweise im Zusammenhang mit Oldtimern oder Kunst- und Sammelobjekten hohe Bedeutung haben, stellen Rohstoffe verschiedene Investmentansätze zufrieden. Sie als Anleger können Edelmetalle wie Gold oder Silber physisch kaufen und lagern. Oder Sie entscheiden sich für Anteile an Goldfonds, haben parallel aber auch die Möglichkeit, Aktien von Minengesellschaften zu erwerben oder mit Zertifikaten und Terminkontrakten zu handeln. Rohstoffe bieten eine breite Vielfalt verschiedener Investmentoptionen. Einerseits ein Vorteil wird die Bandbreite mitunter aber auch zum Nachteil.

 

Gerade der Rohstoffsektor hat in der Vergangenheit immer wieder seine Spekulationsanfälligkeit unter Beweis gestellt. Wertschwankungen – zum Beispiel beim Gold - haben in den letzten Monaten und Jahren erhebliche Vermögen vernichtet.

 

Rohstoffe - Investitionen für jedermann?

 

Rohstoffe decken ein breites Spektrum verschiedener Anlageansätze ab. Als Laie macht es durchaus Sinn, diese Kapitalanlage kritisch zu betrachten. Zwar wird der Besitz einiger Rohstoffe - im Speziellen der Edelmetalle - regelmäßig als Inflationsschutz gelobt und auf die Wertstabilität verwiesen. Betrachtet man aber zum Beispiel den Kursverlauf von Gold über die letzten Monate, werden teils massive Schwankungen um mehr als 100 US-Dollar deutlich. Da beim physischen Besitz einzig und allein über einen höheren Verkaufspreis der Gewinn zustande kommt, drohen hier Wertverluste - zumal beim Kauf häufig Ausgabeaufschläge verlangt werden. Positiv ist allerdings die Tatsache, dass mit einem Totalausfall an dieser Stelle nicht zu rechnen ist.

Allerdings ist der Kauf von Barren oder Anlagemünzen nur ein Aspekt bei der Geldanlage in Rohstoffe. Außerhalb der Edelmetalle ist ein physischer Erwerb eher unüblich, kein Anleger lagert im Keller Kaffeesäcke oder Ölfässer. Stattdessen werden Rohstoffe heute häufig in Form von Termingeschäften gehandelt. Die Folge: In einem aktiv gemanagten Portfolio herrscht ein ständiges Kommen und Gehen. Alte Kontrakte werden aufgelöst, neue kommen hinzu. Dies sorgt einerseits für einen bunten Preismix im Portfolio, erhöht aber auch den zeitlichen und finanziellen Aufwand (durch die anfallenden Rollkosten). Gerade Privatanleger greifen daher oft auf Fonds zurück, die sich aus einem Mix verschiedener Rohstoffe oder Rohstoffklassen zusammensetzen.

In der Praxis kann so jeder Anleger seinen „Neigungen“ freien Lauf lassen und Energieträger, Edel- oder Buntmetalle bevorzugen. Aber: Fonds sind intransparent (zum Beispiel was die Spekulation mit Nahrungsmitteln betrifft) und schmälern durch Gebühren die Rendite. Eine weitere Anlageoption im Zusammenhang mit Rohstoffen ist die Investition in Zertifikate. Diese können unterschiedliche Formen annehmen (etwa Index- oder Basketzertifikat) - und bergen demzufolge variable Risiken. Unterm Strich zeigt eine genauere Betrachtung rohstoffbasierter Investments, dass hier durchaus Potenzial vorhanden ist - gleichzeitig aber auch Gefahren für Ihr Kapital drohen. Um eine Geldanlage für den Laien handelt es sich also nicht. Als potenzieller Anleger müssen Sie sich zuerst mit den Feinheiten und Details der jeweiligen Anlageklasse vertraut machen.

 

Renditechancen bei Rohstoffen

 

Trotz aller Unterschiede - auch bei den alternativen Investments steht der Profit im Fokus. Eine Tatsache, die auch für Rohstoffe gilt. Leider sind konkrete Aussagen - angesichts der Bandbreite verschiedener Anlageklassen - schwierig, wenn nicht sogar unmöglich. Welches Potenzial in den Rohstoffen steckt, lässt sich aber am besten an deren allgemeiner Wertentwicklung ablesen. Gold hat zwar in den vergangenen 48 Monaten die Märkte erheblich bewegt, ist relativ zum Basiswert (ausgehend von einem 5-jährigen Beobachtungszeitraum) aber nur um knapp 50 Prozent gestiegen. Wesentlich stärker ist Silber mit rund 90 Prozent im Wert gestiegen. Einen noch drastischeren Wertzuwachs hat Palladium in den letzten Jahren erfahren - um knapp 250 Prozent.

Werte, die allerdings nur dann gelten, wenn Sie die Rohstoffe tatsächlich physisch besitzen. Im Fall von Bauholz, Mastrindern oder Zucker wird das Ganze schwierig, hier bleiben nur Zertifikate, Futures oder Fondsanteile, über die Sie am Rohstoffboom partizipieren können. Deren Rendite kann sich aus den unterschiedlichsten Rahmenbedingungen ergeben – unter anderem durch die Bindung an einen Indexwert (ein Underlying).

Ähnlich wie bei den Renditeerwartungen fallen Aussagen zu den Risiken bei Rohstoffen aus. Bereits der physische Besitz kann zur Belastung Ihres Portfolios werden. So hat eine Feinunze Gold (ca. 31 Gramm) dieses innerhalb von nur sechs Monaten mehr als 16 Prozent ihres Werts verloren. Oder anders ausgedrückt: Mit einer Feinunze Gold haben Sie innerhalb eines halben Jahres mehr als 260 US-Dollar verloren. Durch die Investition in Rohstoffe machen Sie sich von einer Preisbildung durch Angebot und Nachfrage abhängig. Gleichzeitig entstehen durch den Griff zu den einzelnen Anlageklassen jeweils typische Gefahren. In der Praxis tragen die Anleger beispielsweise im Handel mit Rohstoffzertifikaten auch Wechselkursrisiken.

Geld verdienen mit Nippes - Kunst- und Sammlerobjekte

Geldanlagen in SammlerobjekteKunst liegt im Auge des Betrachters! Wer nach den Renditeaussichten und Risiken alternativer Investments fragt, ist beim Thema Kunst- und Sammlerobjekte bei diesem Motiv genau an der richtigen Adresse. Kunstgegenstände - selbst einer für die breiten Masse eher unbekannten Urheber - können ihre Besitzer reich machen. Und vielleicht hat man genau jene Bilder vom unbescholtenen Laien im Hinterkopf, der beim Entrümpeln des elterlichen Nachlasses ein Gemälde findet, das nach einer Expertise durch Profis sechsstellige Beträge wert ist. Ganz so einfach ist das Reichwerden mit Kunst- und Sammlerstücken leider nicht.

Im Wesentlichen handelt es sich an dieser Stelle um ein Investment, das sich in erster Linie am „Sachwert“ orientiert. Wobei die Bezeichnung Sachwert in diesem Zusammenhang eigentlich falsch ist. Kunst- und Sammlerobjekte ziehen den wesentlichen Teil des Werts nicht aus dem verwendeten Material - wertbildend ist (gerade bei Kunst) vielmehr die emotional-ästhetische Komponente.

Was macht Kunst wertvoll?

Betrachtet man Kunst als Investment, handelt es sich um eine nach vorn gerichtete Geldanlage. Käufer von Kunst- und Sammelgegenständen wetten darauf, dass deren Wert über die Zeit steigt. Bilder junger Künstler, die heute einen hohen drei- oder niedrigen vierstelligen Betrag kosten, können in 20 Jahren das Doppelte oder Dreifache wert sein - und mehr. Das Problem: Welche Richtung die Wertentwicklung bei (gerade moderner) Kunst nimmt, lässt sich nicht ohne Weiteres vorhersagen.

Einfacher ist die Tatsache bei seltenen Sammelobjekten oder gestandenen Künstlern. Ein Monet oder Rembrandt wird mit hoher Wahrscheinlichkeit immer Millionensummen bei einer Auktion erzielen. Ein „Masterpiece“ finden bzw. das Potenzial von Kunstgegenständen erkennen ist für Laien eine Herausforderung. Begründung: Um als alternatives Investment in Betracht gezogen zu werden, zählt der Preis. Lohnenswert ist der Einstieg in diese Anlageklasse bei preisgünstigen Bildern mit Wertsteigerungspotenzial. Künstler erkennen, die noch nicht auf dem internationalen Parkett angekommen sind, aber Aussicht auf Erfolg haben macht Kunst- und Sammlerobjekte hinsichtlich der Geldanlage so schwierig. Ohne professionelle Bewertung und Expertisen - sprich das nötige Know how - werden Entscheidungen schwierig.

Erschwerend kommt bei Kunstgegenständen ein weiterer Aspekt hinzu. Gemälde bestehen nicht nur aus dem Bildmotiv selbst - auch die Qualität und der Zustand des Rahmens kann den Preis beeinflussen. Darüber hinaus verursachen Kunst- und Sammlergegenstände Nebenkosten, welche in die Anlageentscheidung einfließen müssen. Das Material arbeitet, es muss gepflegt (oder hin und wieder restauriert) werden, die Objekte der Begierde sind zu versichern sowie aufzubewahren - und müssen früher oder später einen Käufer finden. Denn auch Auktionen kosten Geld. Das Fazit: Nur wer günstig einkauft - und teuer verkauft - lässt die Rechnung von Kunst als Geldanlage aufgehen. Wer sich für diese Möglichkeit wirklich interessiert, darf vor den Schwierigkeiten und Hürden nicht zurückschrecken. Einerseits setzen Kunst- und Sammlerobjekte ein gewisses Startkapital voraus. Auf der anderen Seite muss Ihnen klar sein, dass beides Ihr Vermögen mitunter langfristig bindet - und nicht wie ein Bankkonto einfach liquidiert werden kann.

Tipp: Sammler wollen das Objekt der Begierde in den Händen halten. Wo es allein um die Geldanlage Kunst geht, können andere Register gezogen werden. Mittlerweile sind in diesem Segment auch Fonds aktiv, die teilweise sehr erfolgreich Kundengelder gewinnbringend auf dem Kunstmarkt investieren.

Für Sammlergegenstände gelten recht ähnliche Kriterien. Was wertvoll ist, bestimmt der Markt. Nur weil etwas alt und selten ist, bringt es auf Auktionen nicht automatisch Höchstsummen. Die Größe der Zielgruppe hat immer auch Einfluss auf die Preisbildung. Interessieren sich nur wenige Sammler für bestimmte Stücke, kann der Preis schnell hinter den Erwartungen des Anlegers zurückbleiben. Anders die Situation, wenn eine große Zahl von Interessenten in den angebotenen Stücken das Objekt der Begierde erkennt. Zusammenhänge, die man als Investor kennen muss. Kunst- und Sammlerstücke eignen sich als reines Anlageobjekt nur dann, wenn Sie als Anleger entweder das nötige Fachwissen selbst besitzen - oder sich die Expertise von Sachverständigen leisten können. Bezüglich der Anlagesummen für den Einstieg sollten mehrere tausend Euro zur Verfügung stehen. Allerdings müssen Sie die Geldanlage Kunst diesbezüglich ins Konzept einer breiten Risikostreuung einordnen, das Gesamtanlagevolumen sollte daher bei nicht mehr als fünf bis zehn Prozent des Vermögens liegen.

Erneuerbare Energien - Windkraft und Sonne

Erneuerbare EnergienDas Bild alternativer Investments wird von verschiedenen Klischees geprägt. Garantiert zählen die erneuerbaren Energien dazu. Windkraft- und Solaranlagen erleben schließlich seit Langem einen Boom, dem die Bundesregierung mit ihrer Abkehr von der Atomenergie neue Nahrung gegeben hat. Ähnlich den Rohstoffen, wo Investitionsmöglichkeiten über ein breites Spektrum von Investmentklassen verteilt sind, können Sie auch hier Ziele auf unterschiedlichen Wegen verfolgen.

Generell muss Investoren in diesem Zusammenhang aber klar sein, dass jede einzelne Assetklasse mit typischen Gefahren verknüpft ist - die bis hin zum Totalausfall der Geldanlage reichen können.

Investitionen in Windräder und Solaranlagen

Grüne Investments haben Hochkonjunktur. Eine Tatsache, die selbst gestandene Anlageexperten bei jährlich steigenden Investitionsvolumina inzwischen nicht mehr von der Hand weisen werden. Bestanden die Anlagemöglichkeiten in der Anfangszeit vorrangig in direkten Beteiligungen an Windparks oder Solarprojekten, hat sich diese Situation deutlich verändert. Inzwischen setzen Emittenten - neben der direkten Einlage - auf Anleihen, Fondsanteile, Zertifikate und Genussrechte.

Auf welchen Grundlagen das Investment genau beruht, hängt maßgeblich von der Anlageklasse ab. Im Allgemeinen erwirtschaften die letzten vier genannten Anlagevarianten die Rendite über einen Zins, bei einer Direktbeteiligung werden Anleger dagegen direkt am Unternehmens-/Projekterfolg beteiligt.

Gerade diese Vielfalt mit wechselnden Risiken ist für den einzelnen Privatanleger das Problem. Erschwert wird die Situation durch eine fehlende Regulation und Aufsicht in einigen Bereichen. Darüber hinaus bleibt bei manchem Emittenten die Transparenz auf der Strecke. Sie als Anleger wissen nicht, wie a) die Erträge überhaupt bei den erneuerbaren Energien erwirtschaftetet werden und b) welches Risiko in der individuellen Anlage steckt. Speziell im Fall sehr hoch verzinster Angebote ist eine gewisse Vorsicht angebracht. Sie müssen sich an dieser Stelle intensiv mit dem „Kleingedruckten“ auseinandersetzen. Verbraucherschützer bemängeln nicht selten, dass bei einigen Anbietern in deren Werbung unter anderem Hinweise bezüglich der eigentlichen Anlagerisiken fehlen. Auch sehr hohe Marketing- und Abschlusskosten, Sperrklauseln in den Anlagebedingungen oder Ähnliches stoßen regelmäßig auf Kritik.

Denn gerade Sperrklauseln können zum Bumerang werden. Angenommen, der Emittent eines Genussrechts behält sich das Rechte vor, nicht nur eine Ausschüttung der versprochenen Zinsen zu verschieben, sondern auch eine Auszahlung der Einlage. Wird damit das vertraglich vereinbarte Kündigungsrecht aufgehoben, haben Sie als Anleger im Ernstfall Pech. Sie dürfen nicht nur zuschauen, wie sich der Zeitpunkt Ihrer Zinszahlung immer weiter verschiebt - ein Aussteigen aus dem Investment ist schlicht unmöglich.

Chancen der erneuerbaren Energien

Solche drastischen Beispiele bestätigen, dass Anleger gegenüber den Versprechen der Emittenten generell eine gesunde Skepsis an den Tag zu legen haben. Trotzdem - die erneuerbaren Energien können sich lohnen. Gerade die staatlich garantierten Einspeisevergütungen sind ein Argument, das für diesen Sektor spricht. Dennoch gilt das Credo: Investiert wird nur in Unternehmen und Assetklassen, die man versteht. Es reicht nicht, mögliche Erträge bis auf die zweite Nachkommastelle zu kennen. Vielmehr müssen Risiken klar erkennbar sein. Als Anleger, der bei alternativen Investments auf dieses Pferd setzt, muss Ihnen bewusst sein, dass neben den Umsätzen, die Unternehmen im Bereich der erneuerbaren Energien einfahren, viele Faktoren eine Rolle spielen.

 

Hohe Verwaltungskosten, witterungsbedingte Ausfälle, das Marketing und viele andere Posten sorgen dafür, dass die Gewinne schrumpfen können - und am Ende nicht mehr viel von der Renditeerwartung übrig bleibt. Bezüglich der Renditeerwartung an alternative Investments ist eine gewisse Zurückhaltung angebracht. Je nach Anlagekategorie liegt diese im mittleren einstelligen Prozentbereich. Prognosen verschiedener Anbieter, die von deutlich mehr als zehn Prozent sprechen, gelten als sehr optimistisch bzw. werden von Verbraucherschützern nicht selten als unrealistisch angesehen. Entsprechende Versprechen sind auf Anlegerseite daher mit Vorsicht zu genießen.

 

Holz - investieren in einen nachwachsenden Rohstoff

 

Investieren in RohstoffeHolz ist ein Rohstoff, den der Mensch bereits seit Jahrtausenden nutzt. Aber erst mit dem Boom bei den nachwachsenden Rohstoffen ist Holz auch aus Sicht mancher Kapitalanleger wieder interessant geworden. Der besondere Vorteil: Wer in den Wald investiert, kann das Investment nicht nur anfassen - er darf zuschauen, wie dessen Wert sprichwörtlich wächst. Und Holz hat einen großen Vorteil - es ist immun gegen Kursschwankungen an der Börse. Kein Wunder, dass Renditeversprechen von mehr als zehn Prozent regelmäßig Interesse wecken.

 

Inwiefern diese Erwartungen in der Praxis erfüllt werden, steht auf einem anderen Blatt. Wald birgt als Investitions- und Kapitalanlageobjekt mitunter ganz spezielle Risiken. Einfaches Beispiel: Der Borkenkäfer kann als Schädling die Arbeit mehrere Jahrzehnte innerhalb kurzer Zeit zunichtemachen. Und in der Vergangenheit haben Sturmschäden manchen Waldbesitzer gleich mehrfach schweren finanziellen Schaden zugefügt. Gründe, die aus Sicht vieler Experten das alternative Investment Wald zu einer komplexen Anlageklasse machen. Und zu einem nicht unerheblichen Ausfallrisiko führen. Gerade Laien, die in diesem Segment bisher keine Erfahrung haben sammeln können, treffen mitunter schnell falsche Entscheidungen. Welche Wege gibt es für Anleger, die sich von dieser Gefahr nicht beeindrucken lassen? Eine

 

Variante ist die klassische Direktinvestition, sprich der Kauf von Wald.
Das Problem: Beim Investment in Holz ist es mit einer Parzelle und ein paar Setzlingen nicht getan. Mit deren Pflanzung beginnt die eigentliche Arbeit erst. Wälder müssen gepflegt, überwacht und laufend betreut werden. Es ist letztlich so, dass Sie als Anleger bei einem Direktinvestment Jahre auf erste Gewinne warten müssen.

 

Das Potenzial von Waldinvestments

 

Die alternative Geldanlage Wald ist etwas für Anleger mit Geduld - zumindest im Zusammenhang mit Direktinvestitionen. Ein Umstand, der nicht über das Potenzial dieser Investmentklasse hinwegtäuschen sollte. Betrachtet man den wachsenden Bedarf an Bau- und Brennmaterial, ist eine gewisse Wertsteigerung der Anlage durchaus zu erwarten. Wie hoch Ihre Rendite letztlich ausfällt, lässt sich allerdings nur schwer beziffern. Einerseits hängt die Entwicklung von klassischen Umweltfaktoren ab. Auf der anderen Seite muss der interessierte Anleger bedenken, dass Holz nicht gleich Holz ist. Verschiedene Sorten, Qualitäten und Abnehmer sorgen für ein heterogenes Preisgefüge. Experten gehen für Holz-/Waldinvestments von Renditen aus, die bei bis zu zehn Prozent (im Idealfall) liegen. Renditeversprechen darüber hinaus gelten dagegen als unrealistisch.

 

Aus Sicht eines Anlegers macht es Sinn, sich die einzelnen Anbieter sehr genau anzuschauen. Neben einigen seriösen Marktteilnehmern, die teils eine gewisse Vorreiterrolle für sich in Anspruch nehmen können, bemängeln Verbraucherexperten hier regelmäßig das Aufspringen unseriöser Trittbrettfahrer. Wer unbedingt in den Wald investieren will, muss genau prüfen, welcher Teil des Kapitals tatsächlich in den Wald fließt und wie viel Prozent in der Verwaltung und im Vertrieb hängen bleiben. Ein Indiz kann auch die transparente Veröffentlichung der Geschäftszahlen sein - oder Heimlichtuerei (in Form fehlender Geschäftsberichte). Häufig lassen sich unseriöse Anbieter bereits beim Blick auf deren Webauftritt erkennen - etwa durch fehlende Risikohinweise oder vollmundige Versprechen und Renditegarantien.

 

Tipp: Als „Bauminvestor“ hoffen Sie auf eine hohe Rendite, wenn es an die Ernte geht. Weist der Anbieter seinen Investoren ganz konkret Bäume zu, gibt es mitunter eine unangenehme Überraschung - wenn gerade Ihre Bäume Stürmen und Schädlingen zum Opfer gefallen sind. Etwas ruhiger werden Anleger schlafen, wenn ihnen die Parzelle gehört, auf der die Bäume wachsen - und die aus dem erworbenen Boden noch einen Nutzen ziehen können.

Neben dieser hochriskanten Anlageoption taucht der Wald in noch ganz anderen Anlageklassen auf - wie etwa offenen oder geschlossenen Fonds, Aktien oder Zertifikaten. Diese Varianten eigenen sich für Investoren, die nicht Jahrzehnte auf den Return of Investment warten wollen (also in kurz- bis mittelfristig aufgestellten Portfolios).

 

Fazit: Kapital mit alternativen Investments vermehren

 

Gier frisst Gehirn - ein Credo, das man in den Jahren seit Beginn der Finanzkrise immer wieder hört. Leider bestätigen aktuelle Beispiele, dass nicht jede Bank aus den Folgen der Krise gelernt hat. Zunehmend mehr Verbraucher und Privatanleger suchen nach Alternativen. Die Nachfrage nach alternativen Investments wächst. Und so keimt das Interesse an unterschiedlichen Anlagemöglichkeiten auf, angefangen von den fast schon klassisch anmutenden Rohstoffen über Kunst- und Sammlerobjekte oder Oldtimer bis hin zu Windkraftanlagen und Wald.

 

Vielen Anlegern geht es hier in erster Linie um zwei Punkte - Renditen über der Inflationsrate und eine gewisse Sicherheit für das eigene Kapital. Gerade Sachwerte - wie Goldbarren und -münzen, Immobilien, Grund und Boden oder Classic Cars scheinen hier genau richtig. Schließlich lässt sich alles anfassen, bringt also schon einen inneren Wert mit. Trotzdem - oder gerade wegen dieser offensichtlichen Werthaltigkeit - muss auch das alternative Investment kritisch hinterfragt werden. Ein Teil der Rendite ergibt sich in einigen Bereich nicht aus handfesten, mathematisch greifbaren Fakten - sondern setzt auf Emotionen und Erwartungen. Die Hoffnung auf hohe Erträge kann im besten Fall übertroffen, im schlimmsten Fall aber zunichtegemacht werden. Daher ist gerade bei alternativen Investments Fachwissen gefragt. In einigen Fällen (wie bei Kunst) fährt man mit jahrelanger Erfahrung zur Beurteilung des Wertsteigerungspotenzials sicher am besten. Und sollte in keinem Fall vergessen, dass einige der hier genannten Geldanlagen nicht nur steigende Gewinne erzielen - sondern bis zum Ausstieg auch Kosten verursachen.

 

Es gilt im Rahmen alternativer Kapitalanlagen ein wichtiges Credo - eine breite Streuung hilft dabei, Verluste zu minimieren. Wer sich für diese Investmentklassen interessiert, ist sicher gut beraten, nur einen Teil seines Kapitals hier einzusetzen und dem traditionellen Anlageansatz nicht ganz den Rücken zuzuwenden. Denn auch wenn in den verschiedenen Bereichen derzeit viel auf steigende Werte hindeutet - etwa bei den Oldtimern oder beim Wald - vor dem Entstehen und Platzen einer Preisblase ist kein Anleger wirklich sicher.





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