Vorteile: Warum man nicht auf ein Tagesgeldkonto verzichten sollte
Sparen kann so einfach und effektiv sein. Trotzdem schlagen viele Bundesbürger nach wie vor den falschen Weg ein. Sie legen zwar ein paar Euro auf die hohe Kante, verzichten aber auf eine lohnende Rendite, indem sie das Geld auf dem Girokonto belassen oder weiterhin dem Sparbuch vertrauen. Diesbezüglich scheinen alle Aufrufe der Verbraucherschutzzentralen, auf Tagesgeld zu setzen und dem Sparbuch „lebe wohl“ zu sagen, ungehört zu verhallen. Dafür sorgen eine gewisse Trägheit und die Unwissenheit darüber, welche Vorteile ein Tagesgeldkonto im Vergleich zu den sonst üblichen Sparformen hat.
Tagesgeld bietet höhere Zinsen
Die Liste der Vorzüge ist relativ lang. Dabei sticht vor allem ein Aspekt hervor und ist bestens dazu geeignet, Tagesgeld etwas mehr ins Bewusstsein zu rücken: die Zinsen. Wer sich einen Notgroschen schafft und einen Teil des hart erarbeiteten Geldes spart, möchte dafür in aller Regel auch eine Gegenleistung. Das sieht dann üblicherweise so aus, dass die Bank Zinsen gutschreibt. Bei einem Girokonto sollte man allerdings nicht auf eine Verzinsung des Guthabens hoffen. Wenn überhaupt, gibt es nur eine mickrige Rendite. Das Sparbuch präsentiert sich schon etwas großzügiger. Mehr als einen Prozentpunkt lassen meisten Banken allerdings auch hier nicht springen. „Besser als nichts“, mag jetzt mancher Sparer sagen, übersieht aber, dass unter dem Strich ein massiver Kaufkraftverlust steht.
Sollten tatsächlich 1,00 Prozent pro anno (p.a.) Zinsen auf einem Sparbuch gewährt werden, bliebe angesichts einer Inflation von 2,4 Prozent eine Negativrendite von minus 1,4 Prozentpunkten. Der Verlust spiegelt sich nicht in den Zahlen wider, sondern wird erst dann spürbar, wenn sich das Portemonnaie beim Einkauf immer schneller leert. Mit einem gut verzinsten Tagesgeldkonto lässt sich dieser Kaufkraftverlust vermeiden. 2,70 Prozent p.a. (Stand Januar 2012) haben sich beim Tagesgeld als guter Standard herauskristallisiert. Das wären im Vergleich zum Sparbuch 1,7 Prozent mehr, was bei einem Betrag von 1.000 Euro bereits 17 Euro ausmacht. Zudem bleibt, wenn die Inflation gegengerechnet wird, ein kleines Plus von 0,3 Prozent statt eines Minus.
Neukunden werden besonders umworben
Wer sich als Neukunde für ein Tagesgeldkonto entscheidet, kann sogar noch mehr profitieren. Denn viele Banken räumen neuen Kunden deutlich bessere Konditionen ein, teils sogar inklusive eines kleinen Bonus. Was früher gerne als Lockangebot bezeichnet wurde, ist absolut seriös. Die Unternehmen benötigen frisches Kapital und wollen ihren Kundenbestand ausbauen. Daher sind sie bereit, neuen Sparern ein paar Prozentpunkte mehr zu bezahlen. Zu beachten ist lediglich, dass die Aktionen zeitlich und auch in puncto Anlagesumme begrenzt sind. Sie enden meist nach sechs Monaten. Dann gelten wieder die variablen Zinsen. Gleichzeitig besteht natürlich die Möglichkeit, den Anbieter zu wechseln und erneut höhere Zinsen zu erhalten. Dieser stete Wechsel wird als „Tagesgeld-Hopping“ bezeichnet. Besonders interessant sind dabei die Angebote, bei denen ein Startguthaben von 20 bis zu 50 Euro gezahlt wird. Aktuelle Aktionen listen wir in unserem Tagesgeldvergleich auf.
Sicher ist sicher: die Einlagensicherung
Dass das Kapital absolut sicher ist, dafür sorgen der Gesetzgeber und die Europäische Union. Sie schreiben eine Einlagensicherung vor, die auf gesetzlicher Ebene in allen Euroländern 100.000 Euro beträgt. Bis zu dieser Summe wird das Guthaben im Fall der Fälle erstattet. Darüber hinaus gibt es in der Bundesrepublik mehrere freiwillige Einlagensicherungssysteme, die Spareinlagen bis in den Millionenbereich absichern.
Flexibel sparen
Wen die höhere Rendite und die Sicherheit von Tagesgeld noch nicht vollends überzeugen, den bringt vielleicht die Flexibilität auf den Geschmack. Ein Tagesgeldkonto ist anders als ein Sparbuch nicht an Kündigungsfristen gebunden. Das Kapital kann jederzeit auf das Referenzkonto umgebucht werden, ohne Rücksicht auf Höchstbeträge. Während beim Sparbuch bei 2.000 Euro im Monat Schluss ist – es sei denn, man ist bereit, Vorschusszinsen zu bezahlen – darf vom Tagesgeldkonto das gesamte Guthaben abgehoben werden. Das ist ideal, wenn auf größere Anschaffungen gespart wird und das Geld auf einen Schlag benötigt wird.
Feste Beträge müssen dazu nicht auf das Tagesgeldkonto eingezahlt werden. Als Mindesteinlage sehen die meisten Banken einen Euro vor, bisweilen reicht auch ein Cent. Ob dann später regelmäßig eine feste Summe überwiesen wird oder nur alle paar Monate ein beliebiger Betrag, spielt für die Verzinsung keine Rolle. Tagesgeld kann absolut flexibel gehandhabt und so genutzt werden, wie es die persönlichen finanziellen Verhältnisse erlauben.
Diese Flexibilität erstreckt sich auch auf die Verwaltung des Guthabens. Tagesgeld ist zwar vom Prinzip her ein Onlineprodukt. Das heißt allerdings nicht, dass nur jene Kunden ein Tagesgeldkonto eröffnen können, die sich bestens mit dem Internet auskennen. Viele Banken erlauben die Kontoführung auch per Telefon oder noch einfacher per Post. Auch in dieser Hinsicht lohnt sich ein Blick auf unseren Tagesgeldvergleich und die Detailinformationen zu den einzelnen Anbietern. Letztlich hält der Markt für jeden das passende Tagesgeldkonto bereit. Einen Versuch ist es wert, schließlich ist Tagesgeld absolut kostenlos (außer, es werden gesonderte Leistungen in Anspruch genommen, wie zum Beispiel der Versand der Kontoauszüge per Post) und kann jederzeit wieder gekündigt werden, wenn man nicht damit zurechtkommt.
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