0,05 Prozent – im September 2014 hat die EZB den Leitzins mit nun fast 0 Prozent abgesenkt. Damit erreichte der Leitzins ein historisches Tief, das auch und vor allem Auswirkungen für viele Sparer hat: Von durchschnittlich 2,4 Prozent p.a. zu Beginn des Jahres 2003 ist der Habenzins für Sparanlagen mit dreimonatiger Kündigungsfrist im Januar 2015 bei rund 0,5 Prozent angekommen. Eine Veränderung von fast 80 Prozent – zulasten der Sparer.
Trotzdem: Im Januar 2015 legten deutsche Privathaushalte so knapp 528,6 Mrd. Euro an. Bei anderen Sparformen sieht es nicht besser aus. Laut Zinsstatistik der Deutschen Bundesbank gab es im Januar 2015 für
Trotzdem: Im Januar 2015 legten deutsche Privathaushalte so knapp 528,6 Mrd. Euro an. Bei anderen Sparformen sieht es nicht besser aus. Laut Zinsstatistik der Deutschen Bundesbank gab es im Januar 2015 für
täglich fällige Einlagen | 0,25 Prozent p.a. (Volumen: 1.017.8 Mrd. €) |
Einlagen mit Laufzeiten bis 1 Jahr | 0,56 Prozent p.a. (Volumen: 7,2 Mrd. €) |
Einlagen mit Laufzeiten bis 2 Jahre | 0,87 Prozent p.a. (Volumen: 817 Mio. €) |
Einlagen mit Laufzeiten ab 2 Jahren | 1,09 Prozent p.a. (Volumen: 1,1 Mrd. €) |
Gleichzeitig müssen Sparer noch an anderer Stelle Einschnitte hinnehmen: Die lange beliebte Lebensversicherung steht mit dem Rücken zur Wand. Bereits mehrfach sind die Garantiezinsen gesunken – zuletzt auf 1,25 Prozent. Magere Zeiten für Haushalte, die sich in der Vergangenheit vor allem aufs Sparen konzentrierten.
Privathaushalte müssen umdenken
Schon seit längerer Zeit weisen Ökonomen daraufhin, dass sich in Deutschland etwas ändern muss. Statt jeden Euro auf die Bank zu schaffen und nach Abzug von Abgeltungssteuer und Inflation einen realen Verlust hinzunehmen, ist beim Thema Geldanlage Umdenken gefragt. Aktien, Rentenpapiere, Rohstoffe, Optionsscheine –verschiedene Anlageklassen versprechen höhere Renditen.
Vor dem Hintergrund hoher Verluste nach dem Platzen der New-Economy-Blase oder der Lehman-Pleite trauen sich Privatanleger nur widerwillig an die Börse. Setzt man auf die falsche Aktie, löst sich das angesparte Geld schnell in Rauch auf. Investmentfonds scheinen die Gelegenheit zu sein, um Geld unkompliziert und ohne Risiko gewinnbringend an der Börse unterzubringen.
Fondsgesellschaften haben in der Vergangenheit kräftig die Werbetrommel gerührt – unter anderem mit einem eigenen Tag. Am 19. April 2012 ging der Weltfondstag zum ersten Mal an den Start. Das Ziel: Anleger an das Thema Fonds heranführen und informieren. Allerdings ist der 2012 eingeführte Weltfondstag nur wenig bekannt. Für uns ein Grund mehr, auch abseits eines solches Aktionstages einmal hinter die Kulissen zu blicken. Wie sicher ist mein Kapital bei den Fondsgesellschaften? Und lohnen sich Investmentfonds wirklich? In Zusammenarbeit mit Experte Daniel Bauer gehen wir diesen und weiteren Fragen für Sie auf den Grund.
Vor dem Hintergrund hoher Verluste nach dem Platzen der New-Economy-Blase oder der Lehman-Pleite trauen sich Privatanleger nur widerwillig an die Börse. Setzt man auf die falsche Aktie, löst sich das angesparte Geld schnell in Rauch auf. Investmentfonds scheinen die Gelegenheit zu sein, um Geld unkompliziert und ohne Risiko gewinnbringend an der Börse unterzubringen.
Fondsgesellschaften haben in der Vergangenheit kräftig die Werbetrommel gerührt – unter anderem mit einem eigenen Tag. Am 19. April 2012 ging der Weltfondstag zum ersten Mal an den Start. Das Ziel: Anleger an das Thema Fonds heranführen und informieren. Allerdings ist der 2012 eingeführte Weltfondstag nur wenig bekannt. Für uns ein Grund mehr, auch abseits eines solches Aktionstages einmal hinter die Kulissen zu blicken. Wie sicher ist mein Kapital bei den Fondsgesellschaften? Und lohnen sich Investmentfonds wirklich? In Zusammenarbeit mit Experte Daniel Bauer gehen wir diesen und weiteren Fragen für Sie auf den Grund.
Investmentfonds – Was dahinter steckt
Privathaushalte sparen fürs Eigenheim, Konsumgüter oder die Altersvorsorge. Ehemals „klassischen“ Anlageprodukten, wie
- Kapitallebensversicherungen,
- Private Rentenversicherungen,
- Sparbücher und Sparkonten oder
- Bausparverträgen
weht seit der ersten Leitzinssenkung als Reaktion auf die Finanzkrise ein eiskalter Wind entgegen. Private Anleger richten ihre Strategie daher verstärkt in Richtung Börse und Wertpapiere aus. Zu den neuen Vokabeln dieser Zeit gehört der Investmentfonds.
Dabei handelt es sich um Kapitalgesellschaften, die bei Investoren Geld einsammeln, bündeln und anschließend am Kapitalmarkt oder in Sachwerten anlegen. Unterschieden wird zwischen den offenen und geschlossenen Investmentfonds. Letztere werden im Regelfall zur Finanzierung größerer Investitionsvorhaben gegründet. Nach Erreichen der anvisierten Eigenkapitalsumme sind Einlagen nicht mehr möglich – daher die Bezeichnung geschlossener Fonds. Offene Investmentfonds lassen jederzeit den Erwerb von Anteilen zu, sie werden allgemein börsentäglich gehandelt. Sowohl der Kauf als auch Verkauf sind – anders als beim geschlossenen Fonds – jederzeit möglich.
Allein für Dezember 2014 beziffert die Deutsche Bundesbank das Volumen der in Deutschland gehaltenen Investmentfondsanteile auf rund 1,6 Billionen Euro. Im gesamten Euroraum sollen es sogar mehr als 8,4 Billionen Euro sein. Zahlen, die den Stellenwert der Fonds unterstreichen. Aus Sicht eines Anlegers entsteht die Attraktivität durch
- den unkomplizierten Erwerb,
- eine breite Streuung in verschiedene Märkte,
- die Kombination unterschiedlicher Anlageklassen und
- eine Anpassung an variierende Risikoprofile.
Parallel versprechen Investmentfonds im Vergleich zu klassischen Sparformen hohe Renditen. Aber: Die Geldanlage Investmentfonds bestraft Unwissenheit. Anlegern muss klar sein, dass zumindest Basiswissen rund um den Aktienmarkt vorhanden sein sollte.
Investmentfonds: Die verschiedenen Fondsklassen
In der Vergangenheit haben sich unterschiedliche Fondsklassen entwickelt. Wesentliches Unterscheidungsmerkmal sind die vorrangig gehaltenen Anlageklassen, die zu folgender Aufteilung führen:
Aktienfonds | Aktien |
Rentenfonds | Anleihen/festverzinsliche Wertpapiere |
Geldmarktfonds | Währungen/Geldmarkttitel |
Dachfonds | Anteile anderer Fonds |
Mischfonds | Anteile verschiedener Anlageklassen |
Indexfonds | Indexabbildung (z.B. DAX, Dow usw.) |
Immobilienfonds (offen) | Immobilien |
Bei fast allen Fondsklassen handelt es sich um aktiv verwaltetes Sondervermögen. Eine Ausnahme bildet der Indexfonds. Das Grundkonzept besteht hier in der Nachbildung eines bereits am Markt etablierten Indexwerts, wie dem DAX oder Dow Jones. Der Verwalter legt den Fonds so an, dass dessen Struktur dem zugrunde liegenden Index entspricht.
Der Vorteil: Viele aktiv gemanagte Fonds können ihre Basiswerte nicht schlagen, bleiben damit also hinter den Erwartungen zurück. Da Indexfonds einen Index kopieren, zeichnen sie ganz automatisch den Börsentrend nach. Gleichzeitig entstehen durch den geringeren Verwaltungsaufwand meist auch niedrigere Gebühren für den Anleger.
Investmentfonds nehmen Anlegern Entscheidungen ab
Anleger, die aktiv am Börsenhandel teilnehmen, müssen täglich neue Anlageentscheidungen treffen. Wer sich für Investmentfonds entscheidet, gibt diese Verantwortung an die Kapitalverwaltungsgesellschaft ab. Der Vorteil: Man muss sich nicht mehr jeden Tag um die Börse kümmern. Gleichzeitig hat man keinerlei Einfluss mehr auf die Zusammensetzung des Fondsvermögens. Die Entscheidungen trifft ab jetzt das Fondsmanagement.
Gerade im Hinblick auf Wertpapiere aus dem
- Rüstungs-,
- Kernenergie-,
- Rohstoff- oder
- Nahrungsmittelsektor
keine leichte Entscheidung. Ethikfonds greifen diese Bedenken aus und ermöglichen trotzdem die Teilnahme am Aktienmarkt.
Wichtig: Wer als Privatanleger in Fonds investieren will, kann nicht einfach in der nächsten Bankfiliale Anteile erwerben. Es ist eine wichtige Grundvoraussetzung zu erfüllen – ein Wertpapierdepot muss vorhanden sein. Besteht dieses bereits, lassen sich Fondsanteile bei fast allen Brokern einfach online kaufen.
Sparbücher erwirtschaften seit Monaten Habenzinsen von deutlich weniger als einem Prozent. Bei den Sparvarianten Tagesgeld und Festgeld sieht die Situation nur wenig besser aus. Angesichts der Höhenflüge am Aktienmarkt wirkt die Börse zumindest im Hinblick auf die Ertragsausschichten verlockend. Von zwei bis drei Prozent Wachstum bis hin zu zweistelligen Zuwachsraten – auf dem Börsenparkett scheint alles möglich. Welche Chancen haben Privatanleger angesichts dieses Potenzials mit ihren Investmentfonds?
Gebühren, Aufschläge und Steuern – Wie teuer sind Investmentfonds?
Schließen Privathaushalte eine Versicherung ab, fließen in der Regel Provisionen an den Vermittler und es fallen zusätzliche Verwaltungskosten an. Die Versicherer ziehen daher in den ersten Jahren von der eingezahlten Summe Gebühren ab. Bankeinlagen wie Sparplan oder Tagesgeld sind dagegen meist kostenlos. Anleger, die sich zum ersten Mal mit dem Thema Investmentfonds beschäftigen, stellen zurecht die Frage nach den Kosten ihrer Geldanlage.
Gerade der Investmentfonds hat in der Vergangenheit immer wieder Anlass zur Kritik gegeben. Eine Performance, die hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist, und hohe Gebühren – nicht wenige Anleger haben ihre Entscheidung bereut. Die pauschale Verurteilung einer ganzen Branche geht aber zu weit. Generell ist mit Kosten wie
dem Ausgabenaufschlag | einmalig; 0 - ca. 5 Prozent |
der jährlichen Verwaltungsgebühr | p.a.; bis ca. 3 Prozent |
Gebühren der Depotbank | variabel; k. A. |
Entgelt für Fondsvermögen-Verwahrstelle | variabel; k. A. |
Performance-/Erfolgsgebühr | variabel; k. A. |
Transaktionsgebühren | variabel; k. A. |
zu rechnen. Das Problem: Bei den ersten vier Gebührenposten knirscht man als Anleger zwar mit den Zähnen, kann die Entstehung der Kosten aber nachvollziehen. Speziell die Erfolgsprovisionen – oft als Performance Fee bezeichnet – sind ein Ärgernis, wenn der Fonds eigentlich hinter den Erwartungen zurückbleibt.
Nicht alle Investmentfonds schneiden bei den Kosten und Gebühren automatisch schlecht ab. Anleger sollten sich für ihre Entscheidung an der Gesamtkostenquote oder Total Expense Ratio (kurz TER) orientieren. Letztere bildet die über ein Jahr anfallenden Kosten ab, bezieht sich aber nur auf beim Fonds anfallende Gebühren. Aufschläge der Banken und die Ausgaben fürs Depot haben hier keinen Einfluss. Am Markt sind TER-Werte zwischen 0,5 Prozent bis circa zwei Prozent (je nach Fondsklasse) gängige Standards.
Fazit: Als Anleger kommt man nicht daran vorbei, neben der Wertentwicklung eines Investmentfonds auch dessen Kostenstruktur zu prüfen. Nur so lassen sich Anlageentscheidungen treffen, die später nicht bereut werden. Einen „Kostenfaktor“, der auf die Rendite des Fonds drückt, kann man aber selbst mit dem besten Vergleich nicht ausschließen – die Steuer.
Investmentfonds und Kapitalertragssteuer
Grundsätzlich gehören die Gewinne aus einer Veräußerung von Fonds oder anders damit erzielte Erträge zu den Kapitalerträgen, die entsprechend zu versteuern sind. Seit Einführung der pauschalen Abgeltungssteuer 2009 greift hier ein Steuersatz von 25 Prozent, zu dem Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer hinzukommen.
Einbehalten wird die Steuer direkt vom Kreditinstitut, welches die Erlöse gutschreibt. Im Rahmen der Depotführung kommt es meist automatisch zu einer Verrechnung von Gewinnen und Kapitalverlusten, was auch Auswirkungen auf die Abgeltungssteuer – etwa im Sinne einer Erstattung - hat. Darüber hinaus kann der Anleger selbst Einfluss auf die Einbehaltung der Steuer ausüben.
Hierzu hat der Gesetzgeber den Sparer-Pauschbetrag geschaffen. In Höhe von 801 Euro steht dieser jedem Steuerpflichtigen je Jahr zu (bei Zusammenveranlagung 1.602 Euro). Im Zuge eines Freistellungsauftrags kann das depotführende Institut bis zu dieser Höhe hinsichtlich der Auszahlung der eigentlich einzubehaltenden Steuerbeträge angewiesen werden. Darüber hinaus ist eine Vermeidung des Steuerabzugs durch die Abgabe einer Nichtveranlagungsbescheinigung möglich.
Hinsichtlich der Erträge aus Investmentfonds im Inland muss ein Anleger meist nicht viel tun. Selbst im Fall thesaurierender Fonds (die Erlöse reinvestieren) sieht die Sache relativ entspannt aus. In welcher Höhe Steuerbeträge innerhalb eines Jahres angefallen sind, lässt sich allgemein den ausgestellten Steuerbescheinigungen der depotführenden Kreditinstitute entnehmen.
Deutlich komplexer das Bild bei Auslandsfonds – wenn auch noch die Depotbank im Ausland sitzt. Keine der Beteiligten lässt sich hier zum Erfüllungsgehilfen deutscher Finanzämter machen. Der steuerpflichtige Anleger muss daher die Einnahmen selbst gegenüber dem Finanzamt erklären. Eine Tatsache, welche auch für thesaurierender Investmentfonds gilt. Besonders schwierig ist der letztgenannte Fall vor dem Hintergrund, dass beim Verkauf eine Doppelbesteuerung droht – da in den Verkaufsgewinnen meist auch die versteuerten fiktiven Jahreserträge enthalten sind. Dies lässt sich nur durch den Nachweis der bereits versteuerten Anteile vermeiden.
Wichtig: Viele Länder besteuern ähnlich der Bundesrepublik Kapitalerträge. Hier ist daher eingehend zu prüfen, inwiefern diese Steuern auf die inländischen Fiskalabgaben umgelegt werden können.
Risiken: Wie sicher ist mein Investmentfonds?
Beim Sparen für die Kinder, dem Eigenkapital fürs Haus oder der Altersvorsorge ist Kapitalsicherheit immer ein Faktor, der Anlageentscheidungen beeinflusst. Bankeinlagen werden bekanntlich durch gesetzliche Einlagensicherung und freiwillige Sicherungsinstrumente der Branche geschützt. Als Sparer kann man sich also scheinbar entspannt zurücklehnen. Blickt man auf die Börse, schwanken die Kurse teilweise extrem. Aus dem Gewinn von gestern kann heute ein Verlust werden. Daniel Bauer gibt einen Einblick, was den Privatanleger bei Fonds erwartet.
Investmentfonds-Strategie: Viele Wege führen zum Ziel
Im Verlauf eines Anlegerlebens steht man nicht nur neuen Herausforderungen gegenüber. Auch die persönliche Lebenssituation ändert sich mit der Geburt eines Kindes oder dem Erwerb der eigenen vier Wände. Privatanleger müssen auf diesen Lebenswandel reagieren und Strategien entwickeln, wie sich die Geldanlage an neue Rahmenbedingungen anpassen kann. Daniel Bauer zeigt, dass auch Investmentfonds diesem Anspruch gewachsen sein können.
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